Eigentlich hatte Janet auf dem Weg nach Hause nur ein paar Freunde in Berlin besuchen wollen. Doch dann wurde sie nachts überfallen, ihr Telefon und ihr letztes Geld geraubt – und so strandete sie mitten in der Coronazeit in der Stadt. Schon zuvor war sie jahrelang in verschiedenen Städten wohnungslos gewesen. Und auch in Berlin begann ihre Geschichte zunächst auf der Straße.
Während unserer äußerst informativen Tour durch Berlin Mitte teilte Janet Amon ihre Erfahrungen als Frau in der Obdachlosigkeit mit uns. Sie sprach über alltägliche Grundbedürfnisse wie Hygiene, ihre Suchterfahrungen, die Bedeutung von Gemeinschaft und weshalb ein Wohnheimplatz allein keine ausreichende Lösung ist. Zudem thematisierte sie die allgegenwärtige Gewalt auf der Straße, die insbesondere für Frauen eine ständige Bedrohung darstellt.
Janet berichtete eindrucksvoll von ihrem Weg, der sie von der „Platte“ in ein neues Zuhause geführt hat, und davon, wie sie sich unterwegs politisiert hat.